Auch wenn das Flugzeug für viele Urlauber heute Reisemittel der Wahl ist, haben Autobahnraststätten ihre touristische Bedeutung nicht verloren. Für überzeugte Automobilisten sind sie weiterhin unverzichtbare Stützpunkte auf der Fahrt in die Ferien. Wie sieht es aus mit Qualität, Hygiene und Kinderfreundlichkeit an Europas Raststätten?
Gut mit wenigen Ausnahmen
Die aktuellste Datengrundlage über die Situation gibt es in Deutschland, hier liegt der letzte Test des Automobilclubs ADAC erst etwas über ein Jahr zurück. Wie nicht anders zu erwarten, hat sich die Situation bei uns, obwohl traditionell schon gut, auch in den letzten Jahren weiter verbessert. Von unrühmlichen Ausnahmen abgesehen nehmen deutsche Raststätten und Autohöfe deshalb weiterhin Spitzenplätze in europäischen Rankings ein, vor allem, was Kinderfreundlichkeit, Sauberkeit und Speisenangebot betrifft.
Österreich stellt den kontinentalen Spitzenreiter
Viele unserer direkten Nachbarn holen jedoch auf oder sind dabei, deutsche Angebote qualitativ zu überholen. Etwa die Niederlande. Aber auch Österreich. Seit dem letzten großen europaweiten Test des ADAC im Jahre 2012 halten die Alpenländler sogar den kontinentalen Spitzenplatz: Die Raststätte Wörthersee zwischen Villach und Wien an der A2 gilt Reisenden bis heute als Europas beste.
Die alte Faustregel vom Nord-Süd-Gefälle der Raststättenqualität ist übrigens nur noch bedingt gültig. In Südfrankreich, Italien und Spanien zum Beispiel, früher eher Entwicklungsländer beim Autobahnservice, lassen sich mittlerweile viele Rastgelegenheiten finden, die qualitativ mit deutschen Angeboten gleichziehen.
Europaweit mangelhaftes Angebot für Kinder
Trotzdem ist die Situation laut Berichten vieler Urlauber im europäischen Ausland durchschnittlich nicht wesentlich besser geworden seit der ADAC-Untersuchung im Jahr 2012. Zwar sind weiterhin deutlich mehr als die Hälfte der Sanitäranlagen auf Raststätten modern eingerichtet und hygienisch akzeptabel. Auch das kulinarische Angebot kann sich sehen lassen, Tendenz fortlaufend steigend.
Über zwei Drittel aller europäischen Raststätten haben jedoch bis heute ein mangelhaftes Angebot für Kinder. Behinderte beklagen ebenfalls, die Situation sei für sie im Hinblick auf Parkplatzangebot und Sanitärräume kaum besser geworden. So habe zum Beispiel das Urteil der ADAC-Tester, die 2012 in ganz Europa nur zehn die volle Punktzahl erreichende Behindertentoiletten auf Raststätten finden konnten, gefühlt bis heute Bestand.
Schlusslicht Serbien: Vorsicht ist geboten!
Vor allem in Serbien, das 2012 mit der Raststätte Ruma an der A 1 zwischen Belgrad und Sid das Schlusslicht des ADAC-Tests stellte, gibt es dem Vernehmen nach weiterhin viele Missstände. Hier gilt für touristisch motivierte Automobilisten: Augen auf und höchste Vorsicht! Gerade deutsche Automarken wie Audi oder BMW sind begehrt bei Diebesbanden, auch kompaktere Modelle wie der VW Golf und die Mercedes A-Klasse stehen hoch im Kurs. Von einer Übernachtung an Raststätten in Serbien rät das Auswärtige Amt in seinen Reisehinweisen denn auch ausdrücklich ab.