Wenn es für viele Betroffene zur medizinisch-psychologischen Untersuchung geht, dann sitzen die Sorgenfalten oft tief. Denn oftmals sind es Gefühle wie Scham oder Furcht, die den Ganz zur MPU begleiten. Dass diese Untersuchung im Volksmund immer noch als Idiotentest grassiert, macht die Angelegenheit natürlich nicht besser.
Was an der MPU aber zu den Mythen gehört und am besten in die Mottenkiste der Geschichte verbannt gehört und was wirklich stimmt, das verrät dieser Einblick.
Bei der ersten MPU fällt jeder durch – solche Mythen müssen entkräftet werden
Ob es nun ein Unfall war oder nur eine Kontrolle, zur MPU antreten zu müssen, das ist für keinen Autofahrer ein angenehmer Vorgang. Verstärkt wird diese Einstellung noch dadurch, dass viele Teilnehmer immer noch der Ansicht sind, sie würden die erste Untersuchung nicht bestehen können.
Die MPU würde bei Erstlingen zunächst einen Denkzettel austeilen, um den Führerscheinentzug noch einmal zu bekräftigen oder mehr Geld zu machen, das gehört natürlich ins Reich der Mythen. Tatsächlich bestehen rund zwei Drittel der Teilnehmer die erste Untersuchung (Zahlen von 2016). Wer sich ausreichend vorbereitet, der muss einen negativen Ausgang der MPU nicht fürchten.
Wie diese Vorbereitung im Einzelfall aussieht, ist unterschiedlich. Oftmals sind es aber Maßnahmen wie Psychotherapie, die den Gutachter überzeugen können.
Einen Zusammenhang zwischen finanziellem Interesse und dem Gutachter gibt es übrigens nicht. Zwar müssen Teilnehmer für ihre zweite Untersuchung ein zweites Mal zahlen, aber für Gutachter besteht kein Anreiz, jemanden durchfallen zu lassen. Diese werden ja pro Arbeitstag bezahlt, auch Quoten müssen die Gutachter nicht einhalten. Es geht lediglich um die Ergebnisse der Untersuchung selbst.
Auch sollten Autofahrer nach Führerscheinentzug nicht denken, dass sie unbedingt einen hauseigenen Kurs besuchen müssen, um zu bestehen. Doch viele größere Gutachtungsstellen bieten eine große Auswahl an Kursen, die auf die spezifischen Probleme zugeschnitten sind.
Gerade hier liegt nämlich die eigentliche Crux, wer in die MPU geschickt wird, muss sich ausreichend vorbereiten. Beim Besuch der richtigen Verkehrspsychologen und den geeigneten Maßnahmen, erfüllen Teilnehmer häufig eben auch beim ersten Mal die Kriterien einer MPU.
Zu Untersuchende haben sogar die Möglichkeit, ihren Gutachter abzulehnen und um die Durchführung der MPU durch einen Kollegen zu bitten. Sollten sie einen Gutachter also bereits aus Kursen kennen oder sich in dessen Anwesenheit unwohl fühlen, dürfen Teilnehmer sogar noch einmal wechseln. Das machen in der Praxis nur die wenigsten, was einen weiteren beliebten Mythos entkräftigt: Die Gutachter sind den Teilnehmern nicht wohl gesonnen.
Keine Angst vor den Gutachtern oder der MPU
Teilnehmer einer MPU sind geschützt und dürfen Fragen ausklammern oder protokollieren lassen, die sie etwa als persönlich verletzend empfinden oder die sie als unzulässig erachten. Das wissen natürlich auch die Gutachter und geben sich entsprechend professionell und freundlich.
Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche MPU sind ganz einfach: aktive Mitarbeit, Vorbereitung und intensive persönliche Arbeit an den Faktoren, die zum Führerscheinentzug geführt haben.