Der Herbst naht und mit ihm stehen Änderungen in den Verkehrsregelungen bevor. Ab Oktober 2024 treten neue gesetzliche Bestimmungen für Winterreifen in Kraft. Diese betreffen sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen. Um sicher durch die kalte Jahreszeit zu kommen und Strafen zu vermeiden, sollten sich Autofahrer frühzeitig informieren. In diesem Artikel erfahren Sie, was genau sich ändert und worauf Sie ab Oktober 2024 achten müssen.
Warum Winterreifen so wichtig sind
Winterreifen bieten bei kalten Temperaturen und auf glatten Straßen erhebliche Vorteile gegenüber Sommerreifen. Ihr spezielles Gummigemisch bleibt auch bei niedrigen Temperaturen elastisch und sorgt für bessere Haftung. Zudem sind die Lamellen auf der Lauffläche so gestaltet, dass sie Schnee und Matsch besser verdrängen können. Dadurch wird das Unfallrisiko bei winterlichen Bedingungen deutlich gesenkt.
In Deutschland herrscht bereits seit Jahren die sogenannte „situative Winterreifenpflicht“. Das bedeutet, dass Winterreifen bei winterlichen Verhältnissen wie Glatteis, Schneeglätte oder Reifglätte vorgeschrieben sind. Doch was ändert sich ab Oktober 2024?
Die neuen Regelungen im Überblick
Ab dem 1. Oktober 2024 gelten verschärfte Regelungen für Winterreifen. Diese beziehen sich vor allem auf die Anforderungen an das Reifenprofil, die Kennzeichnung und die Strafen bei Nichteinhaltung.
Neue Anforderungen an das Reifenprofil
Bisher galt eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern für Winterreifen. Diese Regel bleibt zwar für Sommerreifen bestehen, doch für Winterreifen wird ab Oktober 2024 eine Mindestprofiltiefe von 4 Millimetern verpflichtend. Dies soll die Sicherheit auf verschneiten oder vereisten Straßen verbessern, da abgenutzte Reifen ihre Leistungsfähigkeit erheblich einbüßen. Experten raten ohnehin, Winterreifen bei einer Profiltiefe unter 4 Millimetern auszutauschen, doch nun wird dies auch gesetzlich festgelegt.
Verpflichtende M+S- und Alpine-Symbole
Ein weiteres wichtiges Element der neuen Regelung betrifft die Kennzeichnung der Winterreifen. Während bisher Reifen mit dem M+S-Symbol (Matsch und Schnee) für winterliche Bedingungen zugelassen waren, wird ab Oktober 2024 ausschließlich das „Alpine-Symbol“ akzeptiert. Dieses Symbol zeigt ein Bergpiktogramm mit einer Schneeflocke und garantiert, dass der Reifen strengeren Testanforderungen entspricht.
Reifen, die nur das M+S-Symbol tragen, dürfen ab Oktober 2024 nicht mehr als Winterreifen verwendet werden. Wer dennoch solche Reifen bei winterlichen Verhältnissen nutzt, riskiert ein Bußgeld und Punkte in Flensburg.
Sanktionen bei Verstößen
Mit den neuen Regelungen werden auch die Strafen verschärft. Wer ab Oktober 2024 mit unzureichenden Winterreifen unterwegs ist, muss mit höheren Bußgeldern rechnen. Diese können bis zu 150 Euro betragen, abhängig davon, ob es zu einer Gefährdung des Straßenverkehrs kommt. Hinzu kommen zwei Punkte in Flensburg und im schlimmsten Fall kann es sogar zu einem Fahrverbot kommen, wenn eine grobe Fahrlässigkeit festgestellt wird. Auch Versicherungen könnten im Schadenfall ihre Leistungen kürzen, wenn festgestellt wird, dass ungeeignete Reifen verwendet wurden.
Was bedeutet das für Autofahrer?
Die neuen Regelungen bedeuten vor allem, dass Autofahrer frühzeitig sicherstellen müssen, dass ihre Winterreifen den neuen Anforderungen entsprechen. Es reicht nicht mehr aus, einfach „irgendwelche“ Winterreifen zu montieren – sie müssen das Alpine-Symbol tragen und eine ausreichende Profiltiefe aufweisen.
Hier einige Tipps, wie Sie sich auf die neue Regelung vorbereiten können:
- Profiltiefe prüfen: Messen Sie die Profiltiefe Ihrer Winterreifen. Liegt diese unter 4 Millimetern, sollten Sie rechtzeitig neue Reifen kaufen.
- Reifenkennzeichnung kontrollieren: Überprüfen Sie, ob Ihre Winterreifen das Alpine-Symbol tragen. Wenn nicht, müssen diese Reifen spätestens ab Oktober 2024 durch neue ersetzt werden.
- Reifendruck regelmäßig checken: Ein zu niedriger Reifendruck kann die Fahreigenschaften bei winterlichen Verhältnissen verschlechtern. Achten Sie darauf, dass Ihre Reifen immer den empfohlenen Druck aufweisen.
Auswirkungen auf Unternehmen und Fuhrparks
Auch Unternehmen mit einem eigenen Fuhrpark sind von den neuen Regelungen betroffen. Insbesondere für Speditionen und Logistikunternehmen, die im Winter auf eine einwandfreie Bereifung ihrer Fahrzeuge angewiesen sind, ist die Umstellung auf die neuen Winterreifen von großer Bedeutung.
Firmen sollten bereits jetzt damit beginnen, ihre Fahrzeugflotten zu überprüfen und gegebenenfalls in neue Winterreifen zu investieren, um ab Oktober 2024 straffrei unterwegs zu sein. Andernfalls könnten die Betriebskosten durch höhere Bußgelder und Unfallfolgen erheblich steigen.
Die verschärften Regelungen für Winterreifen ab Oktober 2024 sollen vor allem die Verkehrssicherheit erhöhen. Eine Mindestprofiltiefe von 4 Millimetern und die verpflichtende Nutzung von Reifen mit dem Alpine-Symbol sorgen für eine bessere Straßenhaftung bei winterlichen Bedingungen. Autofahrer sollten sich frühzeitig auf die neuen Vorgaben einstellen, um Bußgelder und Unfallrisiken zu vermeiden. Wer sich rechtzeitig um den Reifenkauf kümmert, kann entspannt in die kalte Jahreszeit starten und ist sicher unterwegs.
Für Unternehmen, insbesondere in der Transportbranche, bedeutet die neue Regelung ebenfalls einen Handlungsbedarf. Nur gut ausgestattete Fahrzeuge gewährleisten einen reibungslosen Betriebsablauf im Winter und verhindern teure Strafen oder Ausfälle durch Unfälle.