Die Käufer eines E-Autos profitieren seit der Corona-Krise von einer größeren Prämie. Immer mehr Menschen interessieren sich daher für die Fahrzeuge. Das führte im vergangenen Jahr zu einem regelrechten Boom, der bis 2025 anhalten könnte.
Stärkere Förderung von Elektroautos
Seit Jahren fördert die Bundesregierung den Kauf von Hybridfahrzeugen und Elektroautos. Der staatliche Anteil der Förderung verdoppelte sich im Rahmen des Konjunkturprogramms zur Bewältigung der Corona-Krise, das im Juli 2020 beschlossen wurde. Daraufhin erhöhte sich die Zahl der Anträge deutlich. In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres gab es 205.000 Anträge zur Förderung.
Mit insgesamt 420.000 Fahrzeugen stieg die Gesamtzahl der Subventionierungen rasant. Das geht aus Zahlen hervor, die das zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) zum Ende des letzten Jahres veröffentlichte. Demnach förderte der Bund den Kauf von 140.000 E-Autos sowie von knapp 115.000 Plug-In-Hybriden. So gut wie keine Rolle spielten Fahrzeuge mit Wasserstoff-Brennzellen, von denen nur 74 Fahrzeuge die Förderung erhielten.
Anhaltender Boom durch Kaufprämie
Zahlreiche Experten weisen darauf hin, dass es in Deutschland einen Boom der Elektrofahrzeuge gibt, was sie durch die erhöhte Kaufprämie erklären. Außerdem hätten sich Hersteller wie Tesla einen guten Ruf erarbeitet, sodass die Akzeptanz für elektrische Fahrzeuge weiter wächst. Weil dreieinhalb so viele E-Autos wie 2019 gekauft wurden, sprechen viele Händler von einem positiven Jahresausklang
Im Dezember 2020 erhöhten sich die Zahlen erneut. Jeder vierte Neuwagen, der im letzten Monat des Vorjahres verkauft wurde, besitzt entweder einen elektronischen Antrieb oder einen Hybrid-Motor. Daher dürfte sich das ursprüngliche Ziel, in Deutschland bis 2020 eine Millionen E-Autos an den Kunden zu bringen, mit einjähriger Verspätung erfüllen.
Späterer Einbruch befürchtet
Nach Ansicht vieler Verkehrsexperten ist die Masse der hiesigen Autonutzer beim Fahrzeugkauf eher konservativ. Daher gehen Spezialisten davon aus, dass selbst im Jahr 2030 erst rund ein Drittel aller Neufahrzeuge einen E-Antrieb oder einen Plug-in-Hybrid besitzen. Derzeit würde die hohe Prämie zwar die Kauflust anreizen, allerdings fürchten manche Hersteller, dass der Boom nur von kurzer Dauer ist.
Wahrscheinlich ist das der Grund, warum der Bund die Prämie bereits bis 2025 verlängerte. Für den Bund ist der Erfolg der Elektromobilität schließlich ein entscheidender Baustein für den Klimaschutz der kommenden Jahre. Durch die langjährige Förderung erhofft sich die Bundesregierung einen entsprechenden Aufschwung. Aktuell schätzt das Kraftfahrt-Bundesamt im Übrigen, dass es einen Gesamtbestand von etwa 600.000 E-Autos in Deutschland gibt.