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© abgeschnittene Ansicht von Männern, die mit Biergläsern anstoßen - LightFieldStudios

Alkoholtestvorrichtung ab 2024 in jedem Neuwagen

10. Dezember 2020 | Veröffentlicht in Infos

Alkohol am Steuer – immer wieder ein Thema, dass die Gemüter erregt. Die einen plädieren für volle Enthaltsamkeit, andere halten das berühmte 'Gläschen' für opportun. Doch wo ist die Grenze, vor allem die Persönliche? 2019 gab es allein in Deutschland 36.000 Alkoholunfälle mit knapp 14.000 Personenschäden. Die EU hat diesen Zahlen den Kampf angesagt.

Autofahren soll sicherer werden

Wer ab 2024 in sein neu erworbenes Auto steigt, den könnte folgendes Szenario erwarten: Bevor er den Wagen startet, wird er aufgefordert, in ein Gerät zu pusten. Erst danach springt der Motor an – oder auch nicht! Nämlich dann, wenn der Fahrer zu viel Alkohol im Blut hat. Peinlich, denn er müsste laufen bzw. öffentliche Verkehrsmittel nutzen und kommt womöglich zu spät zur Arbeit. Das liegt daran, dass die EU Ende 2019 allen Neuwagen ab Baujahr 2024 eine Reihe Sicherheitssysteme verpasst, die das Autofahren gefahrloser machen sollen. Dazu gehört, dass man unter Alkohol kein Fahrzeug lenkt. Noch aber können notorische Alkoholfahrer aufatmen. Soweit, die Geräte verpflichtend vorzuschreiben, sind die Europaabgeordneten nämlich nicht gegangen. Zunächst geht es lediglich darum, Neufahrzeuge mit entsprechenden Schnittstellen zu versorgen.

Alkoholtester – die EU setzt auf Freiwilligkeit

Ab welchem Zeitpunkt derartige Alkoholtester, auch Alkotester oder Alkomaten genannt, zur Pflicht werden steht in den Sternen. Fürs Erste setzt die EU auf Freiwilligkeit, die Schnittstelle mit einem adäquaten Gerät zu verbinden. Letzteres ist ein handlicher Apparat, der den Alkoholgehalt der Atemluft misst. Viele Autofahrer kennen so etwas noch als Röhrchen, in dem sich Chemikalien beim Zusammentreffen mit Ethanol schwarz färbten. Heute handelt es sich um elektronische Instrumente, die wesentlich exaktere Werte anzeigen. Allerdings weichen diese bei handelsüblichen Alkotestern nach wie vor um die 0,1 Promille ab. Präziser sind von der Polizei genutzte Apparate, die bis auf 0,05 Promille genaue Ergebnisse liefern. Letztendliche Gewissheit aber kann allein ein Bluttest bringen. Vielleicht ist auch das ein Grund, die Geräte ab 2024 noch nicht verpflichtend einzusetzen.

Sperre der Kraftstoffzufuhr oder E-Anlage

In einigen Ländern sind solche Alkoholtest-Systeme nichts Neues. In den Niederlanden zum Beispiel haben Autofahrer, die man betrunken am Steuer erwischt hat, die Wahl: Entweder Führerscheinentzug oder sie müssen sich 2 Jahre lang eine derartige Sperre einbauen lassen. Wenn sie in das Gerät pusten, berechnet dieses den Atemalkoholwert und zeigt ihn an. Ist er zu hoch, wird die Kraftstoffzufuhr bzw. E-Anlage gesperrt. Bei deutschen Autofahrern wären das nach geltendem Recht 0,00 Promille bei Fahrern unter 21. Jahren, bei allen anderen 0,05 Promille. Perspektivisch sollten sich Autofahrer darauf einstellen, möglichst darunter zu bleiben. Die Geräte speichern nämlich alle Ergebnisse mit Datum, Uhrzeit, Promille sowie GPS-Koordinaten. Dumm für Berufskraftfahrer, wenn der Chef kontrolliert oder in ferner Zukunft derartige Daten zentral erfasst werden.

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