Einzelne Flugautos sind schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden. Obwohl Autohersteller wie beispielsweise VW und Daimler die Entwicklung flugfähiger Fahrzeuge unterstützen, bleibt die zukünftige Massentauglichkeit von fliegenden Autos aber immer noch umstritten. Für Normalverbraucher stellen nicht nur die voraussichtlichen Kaufpreise ein Hindernis dar.
Seit dem 20. Jahrhundert realistisch mit bezweifelter Massentauglichkeit
Es gibt keine Zweifel daran, dass das Fliegen mit außergewöhnlichen Autos aus technischer Sicht prinzipiell möglich ist. Bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden mehrere Prototypen von Flugautos hergestellt. Das Aerobile des US-amerikanischen Entwicklers Waldo Waterman absolvierte zum Beispiel schon 1937 erfolgreich mehrere Flüge und wurde deshalb auch nachgebaut. Im Verlauf der folgenden 80 Jahre verhalf aber kein Modell der Technik in der Massenproduktion zum großen Durchbruch. Bis heute stellt sich daher die Frage, ob der alltägliche Einsatz von fliegenden Autos für Normalverbraucher eines Tages zur Realität wird.
Experten streiten sich auch 2019 noch darüber, ob Flugautos als Serienversionen früher oder später den Markt erobern. Die erforderliche Infrastruktur für den Alltagseinsatz ist aus der Sicht vieler Fachleute ein entscheidendes Problem. Denn fliegende Autos sind genauso wie klassische Luftfahrzeuge auf Start- und Landebahnen angewiesen, wenn keine Rotoren zum Einsatz kommen. Rotorsysteme erzeugen jedoch beachtlichen Lärm und verdrängen die Luft im Umfeld. Eine Antriebstechnik, mit der Flugautos mitten im Straßenverkehr einfach abheben, scheint somit nicht in Sicht zu sein. Vorerst gelten für flugfähige Automobile darum fast alle Einschränkungen, die beim Betrieb von normalen Hubschraubern oder Kleinflugzeugen zu berücksichtigen sind.
Daimler und VW investieren in flugfähige Fahrzeuge
Trotz der strittigen Massentauglichkeit stellen auch Autohersteller wie VW und Daimler mit Investitionen ihren Glauben an die Zukunft von flugfähigen Fahrzeugen unter Beweis. Audi präsentierte beispielsweise 2018 beim Genfer Auto-Salon das Konzept für den Pop.Up Next. Airbus und das Designstudio Italdesign sind an diesem Projekt ebenfalls beteiligt. Mit einem Drohnen-Flugmodul wäre der Pop.Up Next als autonome Taxidrohne nutzbar. Die Daimler AG unterstützt wiederum das Unternehmen Volocopter bei der Weiterentwicklung von Flugtaxi-Prototypen. Seit 2017 stellen sich die Multikopter des Herstellers im Rahmen eines Versuchprogramms in Dubai den ersten Praxistests.
Weitere Prototypen und hohe Hürden für Normalverbraucher
In der Slowakei sorgt seit 2013 das sogenannte Aeromobil mit Testflügen und der Planung von Serien-Modellen für Aufsehen. Der niederländische Hersteller PAL-V und die deutsche Firma Carplane verfolgen mit Prototypen genauso ehrgeizige Ziele. Preisvorstellungen für geplante Serienversionen von fliegenden Autos bewegen sich zumeist mindestens im sechsstelligen Bereich. Weitere hohe Hürden bleiben erforderliche Pilotenlizenzen und Betriebskosten. Zudem sind strenge Vorschriften im Hinblick auf Start- und Landeplätze für die meisten Normalverbraucher vorerst sehr große Hindernisse.