Seit 50 Jahren führt der ADAC regelmäßige Tests durch. Die Ergebnisse sind international anerkannt, da weitaus strengere Maßstäbe angelegt werden als im amtlichen Zulassungsverfahren. Hersteller reagieren für gewöhnlich prompt auf festgestellte Mängel. Der aktuelle Bericht wurde am 26.05.2020 veröffentlicht. Insgesamt fiel das Ergebnis erfreulich aus:
- sehr gut: 1
- gut: 18
- befriedigend: 6
- ausreichend: 1
- mangelhaft: 0
Testsieger: der “Silver Cross Dream + Dream i-Size Base”[/b]
Aufgrund der Vielzahl der Produkte fand eine Vorauswahl statt. Wichtige Kriterien sind hierbei die Bedeutung auf dem Markt und innovative Neuerungen. Die getesteten Modelle decken alle Altersbereiche und eine Preisspanne zwischen 75 und 700 Euro ab. Auch zwei faltbare Sitze wurden eingehend geprüft und erhielten die Gesamtnote “befriedigend”. Für Eltern ohne eigenes Fahrzeug gewinnen diese Modelle zunehmend an Bedeutung.
Testkriterien und Gewichtung
In die Gesamtbewertung flossen die Ergebnisse aus den folgenden Kategorien ein:
- Sicherheit (50 %)
- Bedienung (40 %)
- Ergonomie (10 %)
Diese drei Prüfkriterien sind jeweils in weitere Unterkategorien mit Gewichtung aufgeteilt. Auch wenn die Prüfung auf Schadstoffe nicht generell in die Bewertung mit einfließt, wirken Mängel sich direkt auf die Gesamtnote aus. Allerdings ist in diesem Bereich eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu den Vorjahren festzustellen. 20 Mal wurde die Note 1,0 vergeben – das schlechteste Ergebnis war mit 2,9 immerhin noch befriedigend.
Sicherheit
Im Fokus des Verbraucherinteresses liegt verständlicherweise der Sicherheitsaspekt. Der ADAC führte unabhängig von der Zulassungsnorm für alle Modelle folgende Tests durch:
- Frontalaufprall | 64 km/h (50 km/h im amtlichen Zulassungsverfahren)
- Seitenaufprall | 50 km/h (nur für i-Size-Norm vorgeschrieben)
Für den Crashtest 2020 wurde der Testschlitten mit der Karosserie eines fünftürigen VW Polo VI ausgestattet. Ausschließlich Q-Dummys der neuesten Generation kamen zum Einsatz. Der Test verlief aus Sicht des ADAC zufriedenstellend:
- sehr gut: 9
- gut: 11
- befriedigend: 5
- ausreichend: 1
[b]Der “Osann Flux Plus”, das preisgünstigste Modell, schnitt in puncto Sicherheit und auch insgesamt am schlechtesten ab.[/b] Erfreulich aus Sicht der Prüfer ist jedoch, dass alle getesteten Kindersitze den Seitencrashtest bestanden haben. Aufgrund der geringen Knautschzone ist das Verletzungsrisiko höher einzustufen als beim Frontalaufprall.
Bedienung
Wie in einem offiziellen Video des ADAC zum Test berichtet wird, werden [b]etwa 50 % der Sitze falsch im Auto eingebaut[/b]. Die Folgen im Falle eines Aufpralls sind fatal. Gerade bei der Befestigung mit Dreipunktgurten unterlaufen immer wieder Fehler. Eine einfache Handhabung trägt daher ebenso zur Sicherheit bei.
Weitere Testergebnisse
Die Stiftung Warentest hat am 02.06.2020 einen Bericht zu 535 Kindersitzen vorgelegt. Dieser steht online zur Verfügung mit diversen Filtermöglichkeiten – allerdings kostenpflichtig.