Nicht wenige Bürger sind – insbesondere zu Corona-Zeiten – häufiger auf das Fahrrad umgestiegen. Insgesamt waren viele Modelle zeitweise sogar nur erschwert oder mit Inkaufnahme langer Lieferzeiten zu bekommen. Dabei ist die Produktion klassischer Fahrräder in der Praxis sogar etwas abgesunken. Ein genauerer Blick auf die Zahlen klärt wieso dem so ist.
Der klassische Drahtesel ist, statistisch gesehen, auf dem Rückzug
Denn das bestätigt das Statistische Bundesamt als federführendes Institut für derartige Erhebungen. Laut diesem wurden in 2020 1,3 Millionen Fahrräder hergestellt. Im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 14 Prozent. Insgesamt ist der Gesamtbestand an Fahrrädern um ca. 13 Prozent gesunken. Auf insgesamt 695 Millionen Exemplare.
Weniger Import
Schaut man auf die Importsituation klassischer Fahrräder, so wird ein Rückgang um 8 Prozent auf gut 2,7 Millionen Stück ersichtlich. Als wichtigster Zulieferer hat sich das Produktionsland Kambodscha herauskristallisiert. Von dort haben 593.000 Räder ihren Weg in unsere Gefilde gefunden. Bei der Ausfuhr von Rädern ist hingegen ein Zuwachs um 4 Prozent auf 958.000 Stück zu verzeichnen. Hauptabnehmer sind unsere Nachbarländer Niederlande und Österreich.
E-Bikes fallen nicht in die Statistik
Der Absatz insgesamt hat sich dennoch gesteigert. Zu bedenken gilt, dass teure E-Bikes und auch Lastenfahrräder nicht in die Statistik des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden mit einfließen. Bei 5,04 Millionen verkauften Rädern betrug der Anteil der Elektrofahrräder mit Akku bereits 1,95 Millionen. Klassische Drahtesel machen in Summe 3,1 Millionen aus. Die E-Bikes können damit einen Zuwachs um stattliche 43 Prozent für sich verbuchen. Trotz der vergleichsweise höheren Preise scheinen also viele Fahrradfahrer dem konventionellen Aufbau zu entsagen.
Flexible Mobilität wird insbesondere in urbanen Ballungszentren immer wichtiger
Das Fahrrad bleibt ohne Frage weiterhin ein wichtiges Fortbewegungsmittel. Insbesondere im städtischen Bereich. Der Trend zum E-Bike wird sich sicher fortsetzen. Die alternativ häufiger genutzten Elektroroller scheinen nicht das Zeug dazu zu haben, ihren “klassischen Kollegen” komplett den Rang abzulaufen. Zur täglichen Nutzung scheint das Velo doch geeigneter zu sein.
Alternativ nutzen natürlich auch viele Bürger zunehmend die Möglichkeiten der elektrisch betriebenen Autos. Vom Renault Twizy, über elektrifizierte Kleinwagen wie den Zoe oder Nissan Leaf ergeben sich immer neue und nachhaltigere Fortbewegungsmöglichkeiten.