Unter den Verkehrsmitteln gab es in der Corona-Krise mit dem öffentlichen Nahverkehr einen eindeutigen Verlierer und mit Fahrrädern einen großen Gewinner. Für Autos war die Situation seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie wiederum sowohl ein Fluch als auch ein Segen. Insgesamt ergibt sich aber durchaus der Eindruck, dass Autohersteller wie zum Beispiel VW und Audi von der Ausnahmesituation im Verkehr mittelfristig eher profitieren können.
Plötzlicher Bedarf wegen Infektionsgefahr im öffentlichen Nahverkehr
Die große Chance für Autos und andere Verkehrsmittel ergab sich im Verlauf der Corona-Krise vor allem wegen der hohen Infektionsgefahr beim regulären Betrieb der öffentlichen Transportmittel. Durch die Lockdowns war der Betrieb der Busse und Bahnen stark eingeschränkt und teilweise gar nicht mehr möglich. Auch wenn Entscheidungsträger die Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zeitweise erlaubten, blieb die Nachfrage lange auf einem Tiefpunkt. Obwohl Impfungen für eine leichte Erholung sorgten, scheint die Beliebtheit der Transportmittel beim Blick auf relativ leere Bahnhöfe und Bushaltestellen nachhaltig beschädigt zu sein. Dementsprechend ist die Nachfrage nach Alternativen dauerhaft gestiegen.
Häufiger Wechsel vom öffentlichen Nahverkehr zum Fahrrad
Statistiken zur Nutzung der Verkehrsmittel im Verlauf der COVID-19-Pandemie zeigen, dass Fahrräder ein ganz besonders großer Gewinner der Krise sind. Für viele Menschen waren umweltfreundliche Zweiräder der logische Ersatz für den öffentlichen Nahverkehr. Im Mai 2020 feierten die Fahrrad-Händler in Deutschland beim Verkauf Rekordzahlen. Auch Leihräder waren plötzlich sehr beliebt, als die öffentlichen Verkehrsmittel nahezu zum Stillstand kamen.
Infektionsschutz als Chance und Home Office als Problem für Autos
Weil Busse und Bahnen wegen der Gefahr einer Corona-Ansteckung gemieden wurden, ergab sich für das Auto als Transportmittel natürlich eine große Chance. Im alltäglichen Verkehr kam es teilweise aber auch zu einem Rückgang der Autonutzung. Das hängt vor allem mit der verringerten Ansteckungsgefahr bei der Arbeit im Home Office zusammen. Viele Angestellte mussten lange kein Büro aufsuchen und benötigten dementsprechend keinen Pkw für den Weg zur Arbeit. In manchen Branchen gilt die Telearbeit in den eigenen vier Wänden durch den erzwungenen Test in der Corona-Krise mittlerweile als zukunftsfähig. Home Office könnte für Autoverkäufer daher ein dauerhaftes Problem darstellen. Schließungen in der Tourismus-Branche verringerten das Verkehrsaufkommen auf den Straßen ebenfalls.
Zukunftschancen für Carsharing-Angebote und Elektroautos
Experten streiten sich teilweise darüber, wie sehr das Auto als Verkehrsmittel langfristig von der Corona-Krise profitieren kann. Ein besonderer Anstieg der Nachfrage ist derzeit vor allem bei Carsharing-Angeboten als Ersatz für Transporte im öffentlichen Nahverkehr erkennbar. Elektroautos sind auf Dauer ebenfalls mögliche Gewinner. Wer bisher mit der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zum Klimaschutz beitragen wollte, zieht nach der Corona-Krise E-Autos möglicherweise eher als umweltfreundliche Lösung in Betracht.