Die Tankstelle ist über 100 Jahre alt und bietet noch immer Raum für Spekulationen. Welche Mythen halten sich und wie spart man am Zapfhahn?
Bertha Benz, die Frau des bekannten deutschen Autoerfinders Carl Benz, war wohl die erste, die bereits 1888 Treibstoff in Kannen und Flaschen verkaufte. Doch mit den Tankstelle, an denen Jugendliche in ländlichen Gegenden heute ihre aufgemotzten Flitzer zur Schau stellen, es draußen nach Treibstoff und drinnen nach Bockwurst riecht, hatte das noch wenig zu tun. Die ersten Modelle mit Preisanzeigen und Zapfsäulen wurde 1917 in den USA und 1922 in Deutschland gebaut. (https://blog.adac/happy-birthday-tankstelle/) Bis dahin waren es Werkstädten, die Autofahrer mit dem Nötigsten versorgten. Und obwohl sich die Nutzung der modernen Tankstellen selbst erklärt, gibt es noch immer Mythen und Unklarheiten über günstige Preise, die Möglichkeit auf Rechnung zu zahlen, oder unbelehrbare Tagträumer die für Schlagzeilen sorgen.
Clever Tanken – günstige Tankstellen in der Nähe
Der gültige Preis an einer Tankstelle ist immer der auf der Zapfsäule. Abweichende Preise an der Schautafel sind allerdings in den meisten Fällen eine zuverlässige Auskunft. Fiese Tricksereien der Tankwarte sind dies nicht: technisch bedingte Unterschiede treten nur selten auf. Wer wirklich günstig tanken möchte, sucht natürlich nicht alle Tankstellen in der Region ab. Auch dass Tankstellen in den frühen Stunden eines Montags die günstigsten preise haben, ist eine eher althergebrachte Weisheit. Clever tanken bedeutet sparen. Um die günstigste Tankstelle in der Nähe zu finden, helfen Apps zum Preisvergleich (https://www.adac.de/produkte/apps/spritpreise/).
Tankstellenanbieter melden die Preise und eventuelle Änderungen an eine zentrale Stelle, von der die App ihre Daten bezieht. Neben einer Übersicht bietet eine Karte und eine Routenführung einen sicheren Weg zu günstigen Spritpreisen. Auf kleinere Anbieter muss übrigens nicht verzichtet werden: Tests haben gezeigt, dass die Qualität an allen Tankstellen gut ist.
Fehler beim Tanken – Stimmen die Mythen?
Es soll schon Menschen gegeben haben, die mit einem brennenden Streichholz als Lichtquelle prüfen wollten, wie voll ihr Tank ist. Dass dies an den Wahnsinn grenzt, dürfte jedem klar sein. Doch auch alltägliches Fehlverhalten und das Nichteinhalten von Warnhinweisen kann verhängnisvoll werden. Welche Mythen gibt es?
1 Rauchen und Telefonieren
Eine glühende Zigarette, die auf eine Benzinlache fällt, führt meist nur in Hollywood zu spektakulären Explosionen. An einer Tankstelle besteht das Risiko allerdings durch die Konzentration des Gases in der Luft, wenn grade gezapft wird. Und auch ein Telefon kann verheerende Folgen haben. Die Technik in der Säule ist nicht so sensibel, wie in einem Flugzeug. Das Risiko besteht darin, dass herunterfallende Akkus stark Funken schlagen und somit eine Entzündung des Gases hervorrufen können. Zigaretten und Smartphones haben darum an der Zapfsäule nichts verloren.
2 Falsch getankt?
Wer das Falsche tankt, sollte das Fahrzeug am besten überhaupt nicht starten. Besonders wer Benzin statt Diesel tankt, könnte ein Problem haben. Die Zündung darf nicht gestartet werden. Im schlimmsten Fall müssen Einspritzsystem, Leitungen, Injektoren und der Tank getauscht werden. Wer Diesel statt Benzin tankt, könnte je nach Menge des falschen Kraftstoffs günstiger davonkommen. Wer den Tank komplett füllt, sollte allerdings ebenfalls das Fahrzeug nicht starten, alles abpumpen und den richtigen Treibstoff so früh wie möglich nachfüllen. Ähnliches gilt für Normal, Super und Super Plus: Geringe Mengen Normalbenzin sind im Einzelfall keine Gefahr. Der richtige Kraftstoff muss jedoch so schnell wie möglich nachgefüllt werden. (https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/tanken-kraftstoff-antrieb/falsch-getankt/)
3 Zahlung auf Rechnung
Einer der größten Mythen ist auch schon vor Gericht gelandet. Wer beim Tanken feststellt, dass die Geldbörse zuhause liegen geblieben ist, muss das Auto in der Regel stehen lassen bis bezahlt wurde. Ein Zahlungsaufschub wird nur in wenigen Ausnahmefällen gestattet. Wer einfach abdüst um die Geldbörse zu holen, riskiert, dass die Polizei eingeschaltet wird und zahlt dann für alle anfallenden Kosten.
Hupen ist menschlich
Besonders in der Rush Hour liegen die Nerven schnell blank. An der Tankstelle gilt dabei wie im Straßenverkehr: Ruhig bleiben und die Finger lieber von der Hupe lassen. Wer durch Stress und Zeitdruck z.b. den Tankschlauch im Tank lässt und losfährt, riskiert den Abriss der Tankpistole oder von Teilen des Schlauches. Die Rechnung beträgt dann je nach Schaden und der Menge des ausgetretenen Kraftstoffes von einigen Hundert (https://www.weser-kurier.de/region/regionale-rundschau_artikel,-tankschlauch-beim-losfahren-abgerissen-_arid,1794507.html) bis zu mehreren Tausend Euro (https://www.pnp.de/polizei/3025682_Tankschlauch-vergessen-und-abgerissen.html). Außerdem darf man sich in diesem Fall der spottenden Blicke gewiss sein. Wer also beim tanken nicht träumt und vorab die Preise vergleicht, spart Stress und Geld.