In Deutschland muss jeder Fahrzeughalter die KFZ-Haftpflichtversicherung abschließen. Damit wird das Auto für den Schadensfall abgesichert. Der Tarif richtet sich nach verschiedenen Merkmalen. Dazu gehört auch die Regionalklasse, die in Verbindung mit der Adresse steht. Doch wovon hängt sie ab und wie erfolgt bei den Versicherern die Einstufung? Das wird nachfolgend erläutert.
Auswirkung
Die Beitragshöhe für die Kfz-Versicherung hängt von den Regionalklassen ab. Hierbei handelt es sich um ein Risiko-Merkmal, das mit der Regionalstatistik in Verbindung steht. Sie gibt die Schadenbilanz in den verschiedenen Regionen an. Die Regionalklasse in der KFZ-Versicherung hängt davon ab, wie viele Schäden durch die dort zugelassenen Fahrzeuge verursacht wurden und wie hoch die Kosten dafür waren. Neben Unfällen wird zudem berücksichtigt, wie viele Fahrzeuge im Gebiet gestohlen wurden und wie die vorherrschenden Wetterverhältnisse sind. In gewissen Regionen sind beispielsweise Sturm- oder Hagelschäden wahrscheinlicher. So kann sich die eigene Adresse in verschiedener Hinsicht maßgeblich auf die Beiträge für die Kfz-Versicherung auswirken. Dies gilt es nicht nur bei der Neuanmeldung eines Fahrzeugs zu beachten, sondern auch bei einem Umzug, denn hierbei kann sich die Regionalklasse verändern. Wird der Beitrag höher, besteht ein Sonderkündigungsrecht.
Wie wird die Regionalklasse ermittelt?
Es gibt in Deutschland mehr als 400 Zulassungsbezirke. Dafür werden einmal jährlich, meist am 1. Januar, vom Gesamtverband der Versicherungswirtschaft anhand der Schadenbilanz der Regionen sowohl für die Kfz-Haftpflichtversicherung als auch die Voll- und Teilkasko die jeweiligen Regionalklassen herausgegeben. Auf deren Webseite ist ersichtlich, in welche Klasse der Zulassungsbezirk eingeteilt ist. Dabei gilt: Je höher die Wahrscheinlichkeit für einen Unfall in der Region, umso höher ist auch die Regionalklasse. Dies lässt die Beiträge ansteigen. In einer Großstadt beispielsweise, wo erfahrungsgemäß viel Verkehr herrscht, ist das Risiko für Unfälle erheblich höher als auf dem Land. Die Schadensbilanzen werden in einen Indexwert umgerechnet. Dieser gibt die Regionalklasse an. Für die Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es zwölf, Vollkasko neun und Teilkasko 16 Klassen. Sehr niedrig sind die Regionalklassen seit einigen Jahren in den Bundesländern Brandenburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein und am höchsten sind sie in Berlin und Teilen von Bayern.
Achtung:
Die Beiträge der Kfz-Versicherung werden von weiteren Tarifmerkmalen bestimmt, beispielsweise der Typklasse oder dem Alter. So ist es möglich, dass Versicherte trotz hoher Regionalklasse weniger bezahlen als andere mit einer niedrigeren Klasse. Ein Vergleich der zahlreichen Anbieter ist immer wichtig, denn die Preise und Leistungen variieren teilweise erheblich.
Zusammenfassung
Die Regionalklassen spiegeln die Schadenbilanz der diversen Regionen wider. Sie gehören zu den Tarifmerkmalen, die die Versicherungsunternehmen zur Berechnung der Beiträge für die Kfz- Versicherung hinzuziehen. Die Regionalklasse beeinflusst somit deren Höhe. Sie verdeutlicht, wie hoch das Risiko für Unfälle im jeweiligen Zulassungsbezirk ist. Der entstandene Schaden bzw. dessen verursachte Kosten spielen ebenfalls eine Rolle. Eine niedrige Regionalklasse wirkt sich immer günstig auf die Beiträge aus.