Der Diesel ist vielen Autofahrern ans Herz gewachsen. Kein Wunder, denn der Treibstoff ist günstiger und der Verbrauch niedriger als bei Benzinern. Doch der Diesel ist aufgrund der eingetretenen Fahrverbote und Abgasskandale in Verruf geraten, sodass häufig die Frage auftaucht, ob es sich noch empfiehlt, einen Diesel zu kaufen. Nachfolgend wird erläutert, welche Argumente für oder gegen den Kauf eines Dieselfahrzeugs sprechen und worauf hierbei zu achten ist.
Verruf der Dieselfahrzeuge
Dieselfahrzeuge sind nicht mehr so beliebt, wie sie es einst waren. Zu den Gründen gehören der Skandal um manipulierte Abgaswerte, den sogenannte Schummelsoftware möglich machte, sowie die Fahrverbote, die in vielen Städten wie Berlin, Hamburg oder Stuttgart mit bestimmten Diesel-PKWs herrschen. Der Grund ist, dass sie mit zu hohen Stickoxidwerten kämpfen und daher Fahrverbote aussprechen. Bald dürfen nur noch Euro6-Autos in die grünen und blauen Zonen fahren. Hierbei handelt es sich um Diesel-Fahrzeuge mit einem besonders effizienten Rußpartikelfilter. Entwickelt sich das Klima weiterhin wie bisher, werden nicht nur Dieselautos davon betroffen sein, sondern auch Fahrzeuge, bei denen der Betrieb mit fossilen Brennstoffen erfolgt. Die ersten Autohersteller haben schon entschieden, dass sich der Diesel nicht mehr in ihrem Sortiment befindet. Toyota bietet ihn beispielsweise beim Yaris in Deutschland nicht mehr an.
Dieselfahrzeug – was spricht dafür?
Dieselfahrzeuge haben noch immer steuerliche Vorteile und punkten auch bezüglich der laufenden Kosten gegenüber Benzinern. Daher kann der Kauf für Vielfahrer nach wie vor lohnenswert sein, wobei immer die Kosten für die Anschaffung, Versicherung und Steuer mit berücksichtigt werden müssen. Wer ein Dieselauto kaufen möchte, sollte sich jedoch für eine Marke entscheiden, die nicht vom Abgas-Skandal betroffen ist. Was die Fahrverbote angeht, sei zu sagen: Wer einen aktuellen Diesel-Neuwagen erwirbt, muss sie nicht befürchten. Vorsicht gilt bei gebrauchten Dieselautos. Fahrer sollten darauf achten, dass sie mit der Abgasnorm Euro 6 ausgestattet sind, um nicht von Fahrverboten bedroht zu sein. Bei anderen Fahrzeugen ist zwar eine Hardware-Umrüstung technisch möglich. Doch sie kostet bis zu 3.000 Euro.
Zusammenfassung
Ob der Diesel noch eine Zukunft hat, kann kaum vorausgesagt werden. Er weist nach wie vor deutliche Kostenvorteile gegenüber Benzinern auf, von denen vor allem Vielfahrer profitieren. Gebrauchtwagenkäufer sollten nur ein älteres Diesel-Auto erwerben, wenn sie Fahrverbote in erheblich verkehrsbelasteten Metropolen umfahren können bzw. nicht davon betroffen sind. Ansonsten empfiehlt es sich, einen Wagen zu wählen, der mindestens die Abgasnorm Euro 6 erfüllt, die seit September 2019 für Neufahrzeuge verpflichtend ist. Bei neuen Diesel-Modellen besteht somit in der Regel kein Grund zur Sorge. Letztendlich wird der Anteil an Dieselmotoren bei den Kleinwagen vermutlicherweise zurückgehen, während er sich in den höheren Klassen vielleicht weiterhin behauptet.