Auf einem Leistungsprüfstand soll die Leistung eines Fahrzeugmotors objektiv bestimmt werden. Mithilfe eines Widerstandes ermittelt die Vorrichtung die Leistung des Motors in mehreren Schritten. Für gute Ergebnisse sind dabei auch einige Faktoren der Umgebung zu beachten.
Die Einsatzbereiche
Leistungsprüfstände kommen häufig zur Anwendung, um den Erfolg von Tuning-Maßnahmen zu messen. Die Motorleistung unveränderter Fahrzeuge kann natürlich ebenso bestimmt werden. Neben Prüfständen für Fahrzeuge mit Front-, Heck- oder Allradantrieb gibt es auch Varianten für Motorräder. Die Obergrenze für die Leistungsmessung liegt bei vielen Prüfständen zwischen 800 PS und 1.200 PS, teilweise aber auch deutlich höher.
Das Grundprinzip
Auf dem Leistungsprüfstand wird die Motorleistung gemessen, indem man dem Antrieb einen Widerstand entgegensetzt. Das sind im einfachsten Fall die Rollen, auf denen das Fahrzeug im Prüfstand steht. Meist wird als Widerstand aber eine Wirbelstrombremse verwendet, die an diesen Rollen angebracht ist.
Der Prüfstand misst nun die Radleistung, die das Fahrzeug dieser Bremse entgegenbringt. Aus diesem Wert lässt sich anschließend über einige Zwischenschritte die Motorleistung berechnen. Sie ist umso stärker, je stärker das Fahrzeug mit seinem Motor und dem zugehörigen Drehmoment an den Rädern gegen den Widerstand arbeitet. Als Prüfergebnis wird die Motorleistung bei verschiedenen Drehzahlen in einer Kurve dargestellt.
Die Vorbereitung
Vor Beginn der Prüfung wird das Fahrzeug auf die Rollen des Prüfstandes gefahren und festgezurrt. Außerdem müssen die Handbremse angezogen und das ESP ausgeschaltet werden. Die relevanten Fahrzeugkomponenten wie Motor, Getriebe und Reifen sollten auf Betriebstemperatur sein.
Nach einem Probelauf und einer kurzen Konfiguration des Prüfprogramms kann die eigentliche Messung beginnen. Dabei ist es äußerst wichtig, durchgängig Motor und Getriebe mit Luft zu kühlen und die Abgase abzusaugen. Neben leistungsfähigen Absauganlagen und Kühlern kommt auch der Frischluftzufuhr von außen eine hohe Bedeutung zu.
Die Messung
Bei der eigentlichen Messung wird der Motor maximal beschleunigt. Das geschieht meist im vorletzten Gang. Währenddessen zeichnet der Prüfstand die Radleistung bei verschiedenen Drehzahlen auf. Anschließend erfolgt die Messung der sogenannten Schleppleistung. Das ist die Verlustleistung, die im Antriebsstrang auftritt. Zu ihrer Ermittlung kuppelt der Prüfer aus und lässt das Fahrzeug ausrollen.
Die Motorleistung ergibt sich nun als Summe aus der Radleistung und der Schleppleistung. Da sie auch wesentlich von Umgebungsfaktoren wie der Temperatur oder dem Luftdruck abhängt, muss der ermittelte Wert noch normiert werden. Für die Berechnung der Normleistung des Motors werden also auch die aktuellen Werte für verschiedene Umgebungsgrößen berücksichtigt. Werden diese korrekt gemessen und sind Testumgebung und Fahrzeug gut vorbereitet, sollte einem realistischen Ergebnis nichts im Wege stehen.